Gedanken zum Tag der Pflegenden



Weltweit wird am 12. Mai aus ganz unterschiedlichen Motiven und Perspektiven der Tag der Pflegenden begangen. In Deutschland verkümmert die international dem Wirken der beruflich Pflegenden geltenden Würdigung auf alles, was irgendwie mit Pflege zu tun hat – wer immer seltener dabei vorkommt, sind die Pflegefachpersonen, die selbstbewusst ihre Profession im Alltag anwenden. Dafür ist kein Platz in Deutschland, wo Gesetzgeber, Kostenträger, Leistungserbringer und Gesellschaft sich mit satt und sauber zufrieden geben.

Pflege als Profession spielt nur noch dort eine Rolle, wo Pflege sich mit sich selbst beschäftigt. Dabei war der Tag der Pflegenden mal angelegt, um die Gesellschaft an die Leistung beruflich Pflegender zu erinnern.

Vielleicht müssen wir uns den Tag der Pflegenden wieder zurückholen und unsererseits daran erinnern, wie wertvoll Pflege als Profession ist. Ich würde mir wünschen, dass wir uns vor Augen führen, wie viel Macht und Energie in uns als Berufsgruppe stecken kann, wenn wir allein die uns verfügbaren Instrumente anzuwenden bereit wären. Wenn wir das Arbeitszeitgesetz konsequent anwenden. Wenn wir Missstände konsequent auch innerhalb der Einrichtung anprangern. Wenn wir Vorbehaltsaufgaben im Sinne der Profession mit Leben füllen. Wenn wir Widerstände aushalten und überwinden. Wenn wir uns als diejenigen, die den Glauben an die Profession nicht verloren haben, gegenseitig stützen. Wenn wir uns an die Seite derer stellen, die unsere Hilfe brauchen.

Ich wünsche mir, dass der Tag der Pflegenden wieder der Tag wird, an dem wir voller Stolz und Anerkennung auf uns blicken und sagen können, dass es gut ist.